Es ist soweit: Das erste Mal, dass ich hier in unserer Kolumne zu Ihnen schreiben darf. Ich habe lange überlegt, wie meine Premiere aussehen soll: Vielleicht ein erstes Kennenlernen? Ob dafür diese Spalte mit 1700 Zeichen ausreicht? Da kommt mir ein Format aus dem Marketing in den Sinn: den «Elevator Pitch», auf Deutsch die «Liftfahrt-Präsentation». Die Idee ist einfach: man trifft im Lift auf eine Person und muss dieser innert kurzer Zeit – also der Dauer einer Liftfahrt – sich oder ein Produkt überzeugend vorstellen. 60 Sekunden müssen also genügen, damit wir uns oder Sie mich kennenlernen. Los geht’s… jedoch: soll ich etwas Persönliches preisgeben? Auf meine Biografie eingehen? Mein Lebensmotto kundtun? Wie wäre es mit etwas Spannendem aus meiner (überstandenen) Probezeit beim Rottaler? Vielleicht mein Geheimtipp für einen Ausflug im Rottal verraten? Erzählen, warum ich am nächsten Sonntag um 4 Uhr aufstehe? Oder soll ich mich zum Start gleich zum vieldiskutierten Medienpaket äussern? Die Sekunden verrinnen und ich merke: die knappe Vorstellung wird mir nicht gelingen. So paradox es tönt: um etwas in Kürze zu präsentieren, braucht man Zeit. Doch dafür müsste der Lift schon steckenbleiben. Tut er aber nicht. 50 Sekunden sind schon um. Die Zeilen werden nicht reichen. Trotzdem: Schön sind wir zusammen bis nach unten zum Seitenende gefahren. Und ich freue mich auf weitere Kontakte mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Im Lift, unterwegs, persönlich, schriftlich oder telefonisch. Hoffentlich haben wir dann mehr Zeit. Die Lifttür öffnet sich, nun reicht es nur noch für ein kurzes Chiffre-Inserat: Stefan S., 43 J., verh., 3 K., wohnt in H., NR, akt. und pass. Sport., humorvoll, freut sich auf viele Kontakte. Bis bald!
