Zurück in die FrEihEit

Seit dem 1. Mai dürfen Hühner wieder an die frische Luft. Der Bund hat die Massnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe aufgehoben. Endlich wieder Würmer picken und im Boden scharren – das ist gut so. Hähne und Hennen gehören nach draussen. Nicht umsonst kommt das Ei im Wort Freiheit gleich zweimal vor. Welche Arbeiterin möchte schon den ganzen Tag drinnen im Dichtestress verbringen? Und Hennen sind sogar Schwerstarbeiterinnen, viele produzieren alle 24 Stunden ein Ei. Beim Eierkauf haben die Konsumenten von der Indoor-Haltung übrigens nichts mitbekommen. Auch im Winter, als die Hühner wegen der Vogelgrippe nicht auf die Weide durften, wurden ihre Produkte als Freilandeier verkauft. Zu aufwändig sei es, die Etiketten zu ändern, hiess es bei den Händlern. Auch bei Eiern ist es für die Kundschaft schwierig, richtig informiert zu sein. Sind sie auch schon über das Label «Bodenhaltung» gestolpert? Der Begriff selber sagt nicht viel aus über die Bedingungen. Denn die meisten Hühner leben wohl am Boden, wenn sie nicht gerade auf der Stange schlafen. Doch jene unter diesem Label dürfen nie ganz nach draussen; in der Schweiz sind es immer noch rund 15 Prozent aller Eierlegerinnen. Es lohnt sich darum, die Kartons im Laden gut zu studieren.

Wir haben daheim eine einfache Methode gewählt und wissen immer, woher die Eier kommen. In unserem Garten flattern seit letztem Herbst vier Hühner. Auch sie sind freiheitsliebend – was wohl genetisch bedingt ist. Denn die Rasse «Wyandotte» stammt ursprünglich aus Amerika. Gekauft haben wir sie bei einer Walliser Familie, die seit vielen Jahren im Entlebuch lebt. Ziemlich internationale Hühner also. Ob sie auf Englisch, Wallissertitsch oder im Entlebucher Dialekt gackern, müssen wir noch herausfinden.