Protest bei Fussballklubs

Nächste Saison sollen die drei Rottaler Fussballklubs in der sogenannten Stadtgruppe spielen. Diese wehren sich mit einem Protestschreiben gegen die weniger attraktive Einteilung.  

Anstatt gegen Wolhusen, Dagmersellen oder Entlebuch heissen die Gegner der Rottaler Klubs nächste Saison Ebikon, Kickers Luzern oder Littau. Das hat der Innerschweizer Fussballverband IFV letzte Woche den Vereinen mitgeteilt. Die Gruppeneinteilung führt nun zu Unzufriedenheit, insbesondere bei den drei Rottaler Vereinen FC Buttisholz, FC Grosswangen-Ettiswil und FC Ruswil. In einer gemeinsamen Stellungnahme wehren sie sich. Darin heisst es, sie seien schockiert über die geplante Einteilung und «Versetzung» in die Gruppe 2 der regionalen Drittliga.

Die Derbys unter den drei Vereinen gibt es auch nächste Saison. Grosswangen-Ettiswil (gelb) und Ruswil im Luftkampfduell. Foto Alex Schwegler, Oktober 2023

Fehlende Derbys gleich weniger Einnahmen

Zwar wird es auch in der Saison 2024/2025 Derbys unter den drei Klubs geben. Doch die Spiele gegen die weiteren Gegner sind aus Sicht der Vereine weniger attraktiv als in der sogenannten Landgruppe. FC Buttisholz Präsident Sascha Meier sagt auf Anfrage, Spiele gegen Klubs auf der Luzerner Landschaft würden generell viele Zuschauer bringen, im Durchschnitt seien rund 150 mit dabei. Etliche Fans kämen auch an Auswärtsspiele mit. Die Zuschauer und Vereine würden sich kennen, es sei eine Art «Verbundenheit». Gegner aus der Stadtgruppe seien zwar sportlich nicht weniger attraktiv, trotzdem habe die Vergangenheit gezeigt, dass tendenziell mit weniger Auswärtspublikum zu rechnen sei. 2016 stieg der FC Buttisholz von der 2. in die 3. Liga ab und spielte damals für eine Saison in der Stadtgruppe mit. Weniger Zuschauer zeigen sich bei den Vereinen nicht nur in fehlenden Ticketeinnahmen. Auch das Clubhaus mache weniger Gastronomie-Umsatz, eventuell habe es sogar Auswirkungen auf Sponsoren, schreiben die drei Vereine in der Mitteilung.

In der Saison 2024/25 sind die drei Rottaler Fussballklubs in die sogenannte Stadtgruppe eingeteilt und spielen gegen Klubs aus Luzern und Agglo. Bild zVg

Sportlicher Wert an erster Stelle

Beim Innerschweizer Fussballverband IVF heisst es auf Anfrage, man versuche immer, möglichst allen Vereinen gerecht zu werden und habe diverse Varianten diskutiert. IFV-Geschäftsführer Fabian Wolf sagt auf Anfrage, man habe Auf- und Absteiger auf alle drei Gruppen fair verteilt. «Der sportliche Wert steht an erster Stelle.» Eine Einteilung, die allen Anliegen gerecht werde, sei in diesem Jahr leider nicht möglich.

Eine Änderung der geplanten Gruppen wird es somit nicht mehr geben, diese ist fix und vom IFV-Vorstand abgenommen. Das weiss auch FC Buttisholz-Präsident Sascha Meier. Die drei Vereine müssten nun für eine Saison in den sauren Apfel beissen, sagt er. Doch man hoffe, dass in einem Jahr die Einteilung überdacht werde und die Rottaler Fussballklubs wieder gegen die Klubs in der Landgruppe antreten dürfen.

Am 24. August startet in der 3. Liga die neue Saison. Zum Auftakt spielt der FC Ruswil gegen den FC Südstern, der FC Buttisholz gegen den SC Kriens II und der FC Grosswangen-Ettiswil gegen FC Kickers Luzern.