Stoppt das Büchsenschiessen

Es ist Kilbi-Zeit: landauf und landab trifft man sich auf dem Dorfplatz, schnuppert den Duft von Zuckerwatte, gewinnt am Glücksrad mässig nützliche Preise oder versucht sich einmal im Jahr beim Kegeln. Auch wer gerne Büchsen schiesst, ist bei diesem Treiben am richtigen Ort. Offensichtlich haben das nicht alle begriffen. Denn einige Zeitgenossen üben sich das ganze Jahr im Büchsenschiessen. Unterwegs zur Arbeit sehe ich fast täglich neben dem Radweg weggeworfene Dosen, ebenso wie Plastikbecher oder leere Getränkeflaschen – ein Ärgernis. Was in jemandem vorgeht, der eine Blechbüchse aus dem Autofenster auf die Wiese wirft, ist mir schleierhaft. Der Bezug zur Natur fehlt diesen Personen offensichtlich komplett, ebenso der Respekt vor anderen. Schliesslich muss der Bauer die Abfälle von Hand einsammeln, will er sie nicht seinen Kühen verfüttern und riskieren, dass sie daran verenden. Ich bin ja ein sehr friedliebender Mensch. Sollte ich jedoch mal einen Büchsenwerfer in flagranti erwischen… wer weiss, ob ich da nicht zum «Hau den Lukas» würde.

Die Lösung für das Problem ist unklar. Beim Kanton setzt man unter anderem auf Sensibilisierungskampagnen. Plakate und überdimensionale Dosen sollen zum Nachdenken anregen. Ob das bei den Auswüchsen der Wegwerfgesellschaft hilft? Andere fordern die Polizei zum Handeln auf. Gemäss Littering-Gesetz könnten Güsel-Sünder im Kanton Luzern mit 40 Franken gebüsst werden. In der Praxis ist das schwierig umsetzbar und kommt kaum vor. Ich versuche es mit einem Ratschlag an die Dosenwerfer: an einem Kilbistand ist das Geld deutlich besser investiert. Für wenige Franken lässt man beim Büchsenschiessen seine Aggressionen los und bessert erst noch die Kasse eines lokalen Vereins auf.